Erinnerung spielt in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle. Neben dem persönlichen Wert, den das Erinnern für alle Menschen hat, gehört das Erinnern als kognitive Gedächtnisleistung für mich zum Beruf einer Politikerin dazu: Namen, Gesichter, Zusammenhänge, Paragrafen, Anekdoten – sowohl bei wichtigen Gesetzesentscheidungen im Parlament als auch im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern ist es wichtig, dass mich meine Erinnerung nicht trügt oder gar im Stich lässt.
Im politischen Alltagsstress tut es mir auch gut, immer wieder kurz innezuhalten und mich an meine politischen Anfänge und die Erfahrungen, Werte und Vorstellungen zurückzuerinnern, die mein politisches Engagement prägen und motivieren. Dazu gehören neben vielen beeindruckenden Menschen, die mich in meinem Leben begleitet haben, auch meine persönlichen Erfahrungen, beispielsweise als alleinerziehende Mutter und Lehrerin für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf Lernen und emotionale Entwicklung, die meinen politischen Werdegang stets beeinflusst haben.
Diese Erinnerungen haben mich und meine Entscheidungen geprägt und mich zu der Politikerin und zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Würde ich meine Erinnerungen verlieren, würde ich einen großen entscheidenden Teil meiner Identität und den Kontext meiner Entscheidungen sowie die Grundlage meiner Tätigkeit als Politikerin verlieren. Ich wäre ein anderer Mensch und somit nicht mehr ich.
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